Den Schatz richtig einschätzen
Reichen meine Finanzen für den Ruhestand? Ein Leitfaden für Boomer.
Um es gleich vorweg: zu sagen: Die nachfolgenden Inhalte sind keine Beratung in irgendeiner Form. Es sind meine Gedanken zu diesem Thema. Einfach weil es wichtig ist. Denn vor dem Eintritt in den Ruhestand können in Bezug auf die finanzielle Lage auch Unsicherheiten entstehen. Wenn du dir als angehender oder frisch gebackener Rentner die Frage stellst, ob deine Finanzen ausreichen, um deinen Lebensstandard zu halten, gibt es einige wesentliche Aspekte, die du prüfen und in Angriff nehmen solltest.


1. Deine aktuelle finanzielle Situation analysieren
Der erste Schritt besteht darin, dir einen genauen Überblick über deine finanzielle Lage zu verschaffen. Ganz in Ruhe. Nimm dir Zeit dafür. Folgende Punkte solltest du dabei berücksichtigen:
- Einkommen: Wie hoch ist deine gesetzliche Rente, mögliche Betriebsrente oder andere Einnahmen, wie etwa Mieteinnahmen oder Kapitalerträge?
- Ausgaben: Welche fixen und variablen Kosten hast du? Hierzu gehören Miete, Versicherungen, Lebensmittel, Freizeit und Gesundheitskosten.
- Rücklagen und Vermögen: Wie hoch sind deine Ersparnisse, Wertpapiere, Immobilien oder andere Vermögenswerte?
Tipp: Nutze digitale Tools oder Tabellen, um deine Einnahmen und Ausgaben strukturiert zu erfassen. Das gute, alte Microsoft Excel leistet hier meistens gute Dienste.
2. Veränderungen im Alltag berücksichtigen
Der Ruhestand bringt meistens nicht nur eine fehlende Arbeitsroutine mit sich, sondern oft auch eine Anpassung des Lebensstils. Erzwungener maßen oder hoffnungsvoller weise, weil du es dir aussuchen kannst. Folgendes solltest du beachten:
- Freizeit und Reisen: Als Ruheständler möchtest du die gewonnene Zeit für Reisen oder Hobbys nutzen. Plane diese zusätzlichen Ausgaben ein.
- Gesundheitskosten: Mit zunehmendem Alter steigen häufig die Kosten für Medikamente, Hilfsmittel oder Pflege. Prüfe, ob deine Krankenversicherung ausreichend ist.
- Wohnen: Überlege, ob du langfristig in deinem aktuellen Zuhause bleiben möchtest oder eine kleinere und kostengünstigere Wohnung sinnvoll ist.
3. Was tun, wenn das Geld knapp wird?
Sollten deine Berechnungen zeigen, dass deine Finanzen nicht ausreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, gegenzusteuern:
- Ausgaben optimieren: Prüfe, welche Kosten du reduzieren kannst, ohne deinen Lebensstandard drastisch zu senken. Kündige unnötige Abos oder wechsle zu günstigeren Anbietern.
- Zusätzliches Einkommen generieren: Ein kleiner Nebenjob, Vermietung eines Zimmers oder der Verkauf von nicht genutztem Eigentum können helfen, deine Einnahmen zu erhöhen.
- Unterstützung beantragen: Prüfe, ob dir staatliche Zuschüsse wie Wohngeld oder Grundsicherung im Alter zustehen.
- Strategische Entnahme aus Ersparnissen: Wenn du über ein Vermögen verfügst, kalkuliere, wie viel du monatlich entnehmen kannst, ohne deine Rücklagen zu schnell aufzubrauchen.
4. Langfristige Planung und Absicherung
Ein strukturierter Plan hilft dir, deine Finanzen im Blick zu behalten. Suche Hilfe, wenn du deinen Plan überprüfen lassen oder einen Rat einholen möchtest:
- Budgetplan erstellen: Definiere ein monatliches Budget, das zu deinen Einnahmen passt.
- Beratung in Anspruch nehmen: Ein Gespräch mit einem Finanzberater kann dir helfen, langfristige Strategien zu entwickeln.
- Versicherungen prüfen: Überlege, ob du bestimmte Versicherungen – wie eine Risikolebensversicherung – noch benötigst oder einsparen kannst.
- Nachlass regeln: Eine frühe Nachlassplanung entlastet nicht nur dich, sondern auch deine Familie.

Planung bringt Sicherheit
Der Ruhestand sollte eine Phase sein, in der du dein Leben genießen kannst – ohne ständige Sorgen um deinen Kontostand. Eine frühzeitige und realistische Planung ist der Schlüssel dazu, deinen Lebensstandard zu halten und gleichzeitig auf unvorhergesehene Ausgaben vorbereitet zu sein. Mit einer klaren Strategie kannst du entspannt und selbstbestimmt in diesen neuen Lebensabschnitt starten.
Sprich mit deiner Bank, deinen Anlageberatern oder anderen Menschen, die deine finanzielle Situation kennen, und lasse sie deinen finanziellen Horizont einschätzen. Hole dir in jedem Fall qualifizierten Rat ein.
Anlaufstellen für eine Beratung
Es ist wichtig, im Ruhestand eine solide finanzielle Planung zu haben. In Deutschland gibt es mehrere gemeinnützige und kostenfreie Beratungsstellen, die dabei unterstützen:
- Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv): Die Verbraucherzentralen der einzelnen Bundesländer bieten unabhängige und kostenfreie Beratung zu Finanzthemen im Ruhestand an.ie informieren über Altersvorsorge, Rentenansprüche und unterstützen bei finanziellen Planungen.eitere Informationen finden Sie unter www.verbraucherzentrale.de
- Deutsche Rentenversicherung: Die Deutsche Rentenversicherung bietet kostenfreie Beratungen zur gesetzlichen Rente und Altersvorsorge an. Sie hilft bei Fragen zu Rentenansprüchen, Rentenhöhe und unterstützt bei der Planung des Ruhestands.ehr dazu unter www.deutsche-rentenversicherung.de.
Diese Institutionen bieten dir verlässliche und unabhängige Informationen zum Thema Finanzen, um finanzielle Entscheidungen im Ruhestand fundiert treffen zu können.
Teilen des Beitrags erwünscht
Lernen, austauschen, Pläne schmieden!
Im Workshop
Achtsam in den Ruhestand
im Austausch mit anderen Boomern, machen wir uns gemeinsam auf eine Reise, die zu deinem ganz persönlichen Plan für den kommenden Lebensabschnitt führt.

Andreas Peters, Jahrgang 1965, waschechter Hamburger, Vater, vierfacher Unternehmensgründer mit dem Schwerpunkt IT aber auch New Work. Zweifacher Buchautor, Fotograf und auch Maler mit Ausstellungen. Ehrenamtliche Tätigkeit für die Handelskammer Hamburg in Schulen. Mehrfacher Weltreisender.
(…) wobei die Welt ja stets größer wird, je länger man sie bereist. Meine Jobs gegen Neugierde und Erfahrung einzutauschen, habe ich aber niemals bereut.